#Craftfilm: Metalhead

Film, Metal, Drama, Island

Bianca Kastl

Kannst du nicht einfach normal sein?

Originaltitel: Málmhaus
Regie: Ragnar Bragason
Island 2013

Genre: Drama

Manchmal bekomme ich auch Filmtipps. Frederic Hemberger meinte zu mir neulich: «Metal und Island musste ich direkt an dich denken …» und empfahl mir den Film Metalhead. Klang schon mal spannend. Film ist auch spannend. In gewisser Weise finde ich mich da auch biographisch wieder, ich weiß irgendwie auch nicht wieso…

Die Handlung in Kürze:

Island in den späten 80er Jahren. Ein Dorf weit ab von den großen Städten. Heras Bruder stirbt tragisch bei einem Unfall. In Folge übernimmt Hera (Þorbjörg Helga Dyrfjörð) den Musikgeschmack und das Outfit ihres Bruders: Metal, Lederjacken und schwarze T-Shirts von Metalbands wie Motörhead.
Ein paar Jahre später ist Hera erwachsen geworden, flüchtet sich aber immer noch in die Musik von Metalbands, steht zu Black Metal und eckt immer wieder mit ihrem rebellischen Verhalten in der Dorfgemeinschaft an. Eines Tages geht sie zu weit, sie versucht daraufhin ein normales Leben zu führen, aber letztlich bleibt die Musik für sie immer noch eins: ein Weg, mit der Realität und Vergangenheit zurechtzukommen.

Warum dieser Film sehenswert ist:

Metalhead ist ein sehr authentischer Film über Island und über eine Metalsubkultur, die «normale» Menschen schwer zu verstehen scheinen. Der Film zeigt sehr gut, dass Musik manchmal auch eine Realitätsflucht sein kann. Über die Klischees von brennenden Kirchen hinaus beschreibt Metalhead sehr gut, was hinter solcher Musik stehen kann. In vielen Klischees täuscht man sich, z.B. auch beim Pastor, in dem auch Hera sich doppelt täuscht.
Dazu ist Metalhead ein authentischer isländischer Film. Keine leichte Kost bestimmt, aber eine willkommene Abwechslung zu Hollywood und Co.

Weiterführende Informationen:

IMDB
Letterboxd

Erhältlich als DVD und Bluray, deutsche Synchronisation.
Stream? 😉