#Craftfilm: Love Exposure

Film, Japan, WTF

Bianca Kastl

Episch und kaum zu erklären…

Originaltitel: 愛のむきだし (Ai no Mukidashi)
Regie: Sion Sono
Japan 2008

Genre: Romanze, Action, Comedy, Drama

Hm. Love Exposure. Ein Film, bei dem mir etwas die Worte fehlen, genau zu beschreiben, was an diesem Film alles so beachtenswert ist.

Zuerst einmal: es ist ein sehr japanischer Film. Er mag daher für europäische Sehgewohnheiten etwas "überdreht" wirken. Dazu ist Love Exposure selbst noch überdrehter als vieles vor ihm. Ich fühlte mich aber bisher von keinem vier Stunden-Film kurzweiliger unterhalten, als von Love Exposure. Vier Stunden Film und kurzweilig, ja das geht hier tatsächlich.

Die Handlung in Kürze:

Yu (Takahiro Nishijima von der Band AAA) wächst in einem streng katholischen Elternhaus auf. Seine Mutter stirbt und sein Vater wird Pfarrer. So muss Yu bald jeden Tag die Beichte ablegen, doch er hat kaum etwas zu beichten, schämt sich dafür und produziert absichtlich Sünden. So wird er ein Perverser … trifft dabei dann irgendwann Yoko (Hikari Mitsushima) … und am Ende wird daraus irgendwie eine Liebesgeschichte.

Warum dieser Film sehenswert ist:

Die Kurzweiligkeit des gesamten Films, der Stil, die Radikalität und all das fließt durch irgendwie sinnvoll zusammen zu einer Art Kinooper. Vier Stunden lang. Und bisher habe ich keine schöneren Mittelfinger-Szenen in einem Film gesehen.
Und obwohl Love Exposure so befremdliche Themen wie Voyeurismus, Perversion oder Sekten anspricht, macht er sich nicht über seine Charaktere lustig oder verteufelt sie. Ein zutiefst humanistischer, wenn auch radikaler Film, bei dem es am Ende vor allem um die große Liebe geht.

Weiterführende Informationen:

IMDB
Letterboxd

Erhältlich als Bluray oder DVD, Originalton mit Untertiteln.
Stream? 🙃